Madrid

Madrid

Gemeinsam mit Herrn RSK Vollath machte ich mich auf den Weg zu zwei verschiedenen Fortbildungen beim gleichen Veranstalter. Herr Vollath wollte eine Fortbildung zum Thema digitales Lernen aufsuchen und ich wollte wieder einen Führungslehrgang absolvieren. Es stellte sich dann aber heraus, dass wir letztlich aufgrund der Kursorganisation der der dünnen Personalstruktur eine gemeinsame Fortbildung teilten.
Der Eindruck von Spanien war für mich völlig anders als der, den ich in Malaga gewonnen hatte. Waren in Malaga die Menschen überaus hilfsbereit, zufrieden, fleißig und freundlich, erlebten wir die Bewohner Madrids als gehetzte, gestresste Großstädter. Architektur und Savoir-vivre unterscheiden sich wohl in allen Ländern zwischen einer Millionenstadt und einer Stadt mit 100 00 Einwohnern zu Ungunsten der Millionenstadt. Die Landeshauptstadt Madrid kann neben dem Königspalast zahlreiche sehr renommierte Museen und viele wunderschöne Prachtbauten vorweisen, was aber auch Millionen von Touristen anzieht.
Der Kurs wurde geleitet und veranstaltet von einem italienischen Lehrer, der in Madrid wohnt, und fand in einem IT-Zentrum statt, das man anmieten kann. Die Kurssprache war wie immer Englisch. 15 Teilnehmer fanden sich zusammen  aus 7 Ländern: Italien, Finnland, Rumänien, Frankreich, Griechenland, Tschechien und wir Deutsche.
Die Kursinhalte waren so breit gestreut, dass eigentlich fünf ausgeschrieben Kurse in einem zusammengefasst wurden, was nicht nur auf Verständnis und Zufriedenheit der Teilnehmer stieß. Wir bekamen einen Überblick über die spanischen Erziehungsprinzipien mit den acht Schlüsselkompetenzen, die inzwischen wohl in ganz Europa Standard werden. Danach stellte man uns europäische Netzwerke und Plattformen vor. Auch Muster sehr gut gelungener europäischer Projekte konnten wir sehen. Intensiv gestaltete sich die Arbeit mit unterschiedlichsten Tools und Plattformen, die man im Unterricht einsetzen kann. Auch gruppendynamische Übungen zur Steigerung der Sozialkompetenz bei den Schülern praktizierten wir. Leider besuchten wir nur eine einzige Schule. Besonders gewinnbringend waren die vielen interessanten Gespräche mit den Schulleiterkollegen und Lehrerkollegen aus den verschiedenen Ländern, die ja beispielsweise in das eTwinning Projekt mündeten, das Frau Schneider mit einer Schule in Neapel seitdem pflegt.

Hannelore Reil-Heining