Courage

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

„Wir wollen in einer Welt leben, in der die Menschenrechte für alle gelten und nicht in einer, wo es darauf ankommt, wo man herkommt, wie man aussieht und was man hat oder nicht hat.“ Dieser Wertevorstellung folgend vertieften sich die beiden Klassen 10d und 8d, orientiert am jeweiligen Lehrplan, über mehrere Wochen in die Thematik „Rassismus“ und kamen zu wichtigen Erkenntnissen und tollen Ergebnissen.

Klasse 10d: Projekt Rassismus in der NS-Zeit

Unter normalen Umständen besuchen die 10. Klassen die Gedenkstätte Flossenbürg. Doch leider machten Corona und die strengen 2G-Regeln dieser Exkursion im Februar einen Strich durch die Rechnung. Spontan wurde entschieden, der Klasse diesen kritischen und bedeutenden Teil unserer deutschen Vergangenheit anhand digitaler Medien über mehrere Wochen verteilt und unter dem Einsatz verschiedener Methoden näherzubringen.
Ein digitaler Mini-Lernzirkel zum NS-Terror allgemein und zur Geschichte der Entstehung und Entwicklung der Konzentrationslager im Dritten Reich baute das bereits vorhandene Wissen der SchülerInnen aus der 9. Klasse aus und wiederholte zugleich wichtige Aspekte. Ausgerüstet mit iPads konnten sich die SchülerInnen anhand von Kurzfilmen, einer virtuellen Tour des WDR „Inside Auschwitz – English version in 360°/VR“ und anschaulichen Zeitzeugenberichten ehemaliger KZ-Häftlinge auf den Internetseiten der Gedenkstätten Flossenbürg und Dachau sowie analogen Informationstexten zu Experten in die Thematik einarbeiten. Ihre individuellen Erkenntnisse, Gedanken sowie Gefühle konnte die Klasse zum Schluss anhand selbst gestalteter Flugplakate und Stolpersteine, auf welchen sie darstellen konnten, worüber sie „gestolpert“ sind und was sie besonders bewegt und beschäftigt hat, anschaulich festhalten. Das Endprodukt – zwei selbst gestaltete Seiten an einer Litfaßsäule – bildete den praktischen Abschluss des Mini-Lernzirkels.


Neben dieser theoretischen Auseinandersetzung mit der Thematik Rassimus rundete die digitale Online-Führung der Stiftung „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ über das Holocaust-Denkmal in Berlin das mehrwöchige Projekt ab. Am ersten Schultag nach den Osterferien im April begrüßte Boris Abel live vom Holcaust-Denkmal in Berlin die Klasse 10d. Das Stelenfeld und die Ausstellung zusammen bewahren die Erinnerung und das Gedenken an die bis zu sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocaust. Ab 11:30 Uhr wurden den SchülerInnen in 45 Minuten die Geschichte der Entstehung und die Besonderheiten des Denkmals anschaulich präsentiert. Insgesamt war es eine sehr interessante und gelungene Führung, welche die SchülerInnen interaktiv miteinband. Zum einen konnte die Klasse ihr erworbenes Wissen gezielt anbringen, zum anderen gewährte der außerschulische Lernort der Klasse viele neue gewinnbringende Eindrücke und Fakten.

8d: Racism in the USA – Rassimus, was ist das eigentlich

Ab Unit 4 geht es im neuen Englischlehrwerk der 8. Klassen um das Thema „Black Lives“. Die SchülerInnen erfahren in dieser Unterrichtseinheit viel über das Leben der Schwarzen Bevölkerung in Amerika, das Black Lives Matter Movement sowie über die Sklaverei. Da es sich anbot, einen unmittelbaren Bezug zu „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ herzustellen, wurde in einer mehrstündigen bilingualen Sequenz das Thema „Racism in the USA – Rassimus was ist das eigentlich?“ behandelt.
Nachdem anhand einer Präsentation von Bildern und Definitionen der Begriff Rassismus geklärt war, konnten die SchülerInnen mittels dreier englischer Kurzfilme anschaulich ihr Wissen vertiefen. Nach eingehenden Diskussionen in Kleingruppen durften die SchülerInnen am Ende dem Projekt ihren persönlichen Stempel anhand der Frage „What is solidarity / equality / justice / peace for you?“ aufdrücken. Die kreative Umsetzung wurde an den zwei verbliebenen Seiten der Litfaßsäule angebracht und kann dort betrachtet werden.

Vanessa Messer