SJ 1959 – 1968

Schuljahre 1959/60 bis 1968/69

Urkunde zur Grundsteinlegung

Die Geschichte der Naabtal-Realschule Nabburg begann im Jahr 1959. Am 19. Mai 1959 stellte der Kreistag mit Landrat Jakob Plößl beim Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus den ersten Antrag auf Errichtung einer vierstufigen Mittelschule für Knaben und Mädchen. Diesem Antrag wurde am 11. August 1959 grünes Licht gegeben. So heißt es in der Gründungsurkunde: „Mit Wirkung vom 1. September 1959 wird in Nabburg eine staatliche vierstufige Mittelschule für Knaben und Mädchen errichtet […]“ (Jahresbericht 1968/69)

Zuerst stellte die Stadt Nabburg freundlicherweise im Volksschulgebäude die notwendigen Klassenzimmer zur Verfügung. Am 3. September 1959 begann das erste Schuljahr der neuen Schule mit einem feierlichen Eröffnungsgottesdienst beider Konfessionen. Die 102 Schülerinnen und Schüler wurden im ersten Schuljahr von Schulleiter Paul Scharold und sieben weiteren Lehrkräften unterrichtet.

Der Landkreis musste nun für ein Gebäude sorgen. Am 4. November 1960 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung und am 10. März 1961 konnte nach einem arbeitssamen Winter das Richtfest gefeiert werden. Termingerecht zum Schuljahr 1961/62 erfolgte der Einzug in das neue Heim. Seit dem 11. September 1961 wird nun hier unterrichtet. Die Einweihungsfeier mit Ehrengäste aus Politik (Staatsminister für Unterricht und Kultus Prof. Dr. Theodor Maunz) und Kirche (H. H. Bischof Dr. Rudolf Graber) fand am 27. September 1962 statt.

Ein Meilenstein der ersten Jahre war das vierte Schuljahr. 1962/63 fanden zum ersten Mal Abschlussprüfungen statt und am 17. Juli 1963 verließen die ersten Absolventinnen und Absolventen die Schule. Die Schule bringt sich in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt nun auch in die Berufsfindung mit ein. Sportliche Veranstaltungen wie das Skilager für die 3. Klassen (jetzt 9. Jahrgangsstufe oder auch der Besuch eines Kinofilms („Ungarn in Flammen“) als didaktisches Mittel fanden Einzug in den Alltag der noch jungen Schule. In den folgenden Jahren stieg das außerunterrichtliche Angebot weiter an. Eine Foto-AG kam beispielsweise 1965 hinzu, dafür wurde für 2000.- DM eine Dunkelkammer eingerichtet. Jährlich erfreute die Fiedel-Gruppe, die zwei Chöre und viele Solisten mit Konzerten. Ebenso in diesem Schuljahr 1965/66 wurde die Schülerzeitung „Das Echo“ zum ersten Mal vor den Weihnachtsferien herausgegeben.

Im Schuljahr 1968/69 war die Klassenanzahl bereits auf 18 angewachsen, so dass in der benachbarten Landwirtschaftlichen und Gewerblichen Berufsschule Räume zur Verfügung gestellt wurden, damit der Unterricht weiterhin stattfinden konnte.

Blick auf die Anfänge des Schulbergs

Zur Feier anlässlich des 10jährigen Bestehens begründete Schulleiter Scharold den Erfolg der Realschule damit, dass „der Realschule in der Ausbildung dieser breiten mittleren Führungsschicht eine Hauptrolle zukommt“. Aufgrund weiterhin steigender Anmeldezahlen, machte Herr Scharold dem Kreisausschuss die erdrückende Raumnot deutlich und Ende Mai, 10 Jahre nach dem Antrag an das Kultusministerium, fiel bereits der Beschluss, dass ein Erweiterungsbau entstehen soll. Paul Scharold bestätigte, dass niemand eine Prognose über den Bildungssektor zu treffen vermag aufgrund von Schwankungen im Wirtschafts– und Industriesektor. Für ihn stand aber fest, dass die Realschule in der modernen Arbeits– und Berufswelt eine solide, überzeugende Stellung einnähme.

Angelika Hirmer, Stephanie Schmid, Katrin Held