SJ 1969 – 1978

Schuljahre 1969/70 bis 1978/79

Im April 1970 begann dann alsbald der Bau des zweiten Traktes. Am 6. November 1970 erfolgte bereits das Richtfest mit zahlreichen Ehrengästen, wie Landrat Werner, Bürgermeister Kraus sowie dem Architekt Gräf. Man war mit dem Baufortschritt sehr zufrieden, so dass man auf einen Einzug zum Schuljahr 1971/72 rechnete. Zur gleichen Zeit begannen auch die Arbeiten an der eigentlich erst fürs Jahr 1973 geplanten Turnhalle im Erweiterungstrakt. Ab dem Schuljahr 1971/72 standen nun den Schülern und Lehrern der Staatlichen Realschule für Knaben und Mädchen (wie sich die Schule seit dem Schuljahr 1965/66 nennen darf) neben 12 Klassenräumen ein Lehrerzimmer, die Aula und eine Reihe von modern ausgestatteten Fachräumen für Biologie, Chemie, Informatik, Kunsterziehung, Musik und Technisches Zeichen zur Verfügung. Ebenso wurde viel in die Medienausstattung investiert. Tonabspiel– sowie Fernsehgeräte, Tageslichtprojektoren, Film– und Diavorführgeräte sollten dazu dienen, dass der Unterricht mit fortschrittlichen Methoden und nach den aktuellen didaktischen Erkenntnissen gestaltet werden könne. Eine große Neuerung war das Sprachlabor, an das sich viele ehemalige Schüler bis heute noch gut und gerne erinnern.

Praktische Abschlussprüfung im Fach Hauswirtschaft

Der Unterricht änderte sich auch insofern, als dass im Schuljahr 1971/72 eine neue Wahlpflichtfächergruppe eingerichtet wurde. Der Unterrichtszweig III war vor allem für jene Schülerinnen und Schüler bestimmt, die nach ihren Anlagen und Neigungen musisch-gestaltende, handwerkliche oder Sozialberufe ergreifen wollen. Nun bot sich zu den bewährten Wahlpflichtfächergruppen I (mit Technisch Zeichnen und Physik als Profilfächer) und II (mit Wirtschaftsrechnen und Buchführung als Profilfächer) eine breitere Palette an Abschlussprüfungsfächer an. In der Wahlpflichtfächergruppe III konnten die Schülerinnen und Schüler sich für zwei Profilfächer aus dem umfangsreichen Angebot von Sozialarbeit, Hauswirtschaft, Kunsterziehung, Werken, Technisches Zeichnen oder Textiles Gestalten entscheiden.

Weiterhin war der Besuch von außerschulischen Lernorten ein wichtiger Aspekt der Bildungsarbeit. Hierbei lag ein besonders Augenmerk darauf, den Schülern Berufsorientierung zu geben. Der Milchhof Amberg wurde ebenso angesteuert wie beispielsweise die Gemeindebank München, die Schwefelsäurefabrik in Kelheim oder das Werk von AVON Cosmetics in Neufahrn bei Freising.

Tischtennisturnier in Zusammenarbeit mit dem TV Nabburg im Juni 1970

Außerunterrichtliche Angebote nahmen in diesen Jahren zu und legten den Grundstein für so manche AG oder Veranstaltung, die bis heute besteht. Neben den bereits etablierten musikalischen Abenden und den Teilnahmen an zahlreichen sportlichen Wettkämpfen (Schwimmen, Basketball, Handball, Tischtennis, Bundesjugendspiele, Fußball, Alpiner Skilauf), hatten die Schülerinnen und Schüler zunehmend die Möglichkeit, sich künstlerisch und sozial zu engagieren. Hierfür sei eine Tradition genannt, die bis zum heutigen Tag erfolgreich besteht: Der SMV-Tag. Eine unterhaltsame Veranstaltung durchzuführen, um Geld für ein Hilfsprojekt zu erwirtschaften, hat sich über die Jahre mehr als bewährt. Ein Highlight im Schuljahr 1974/75 war zweifelsohne die Näholympiade im Juli 1975. Schülerinnen aus den Jahrgangsstufen 8, 9 und 10 hatten sich hierfür Kleider, Röcke, Blusen sowie Kostüme genäht, die sie in einer Modenschau einer Jury, bestehend aus Vertreter des Elternbeirats und des Lehrkörpers um Herrn Scharold, vorstellten.

Nach fast zwei Jahrzehnten wurde am 31. Januar 1979 Realschuldirektor Paul Scharold in den verdienten Ruhestand verabschiedet.

Als sein Nachfolger wurde am 28. März 1979 Wolfram Eckstein, der bereits einige Jahre den Posten des stellvertretenden Schulleiters innehatte, ernannt.

Herr Eckstein übernahm das Amt des Realschulrektors in der Staatlichen Realschule Nabburg, die zu diesem Zeitpunkt mit 38 hauptamtlichen Lehrkräften, 850 Schülerinnen und Schülern in 27 Klassen bereits die zweitgrößte im Regierungsbezirk Oberpfalz war. Er erinnerte in seiner Antrittsrede an den Wunsch, der Jugend die unveräußerlichen Werte der Religion, der Freiheit persönlicher Erfahrungen und der Toleranz unseren Mitmenschen gegenüber anzubieten und vorzuleben!

Angelika Hirmer, Stephanie Schmid, Katrin Held