SJ 1979 – 1989

Schuljahre 1979/80 bis 1988/89

Einzug des Computers in die Realschule

Das neue Jahrzehnt der Staatlichen Realschule Nabburg war wieder ein Jahrzehnt der Umbrüche. Im Schuljahr 1979/80 erreichte sie mit 865 Schülerinnen und Schüler einen zahlenmäßig einen Höhepunkt, der erst knapp dreißig Jahre später mit der Einführung der R6 getoppt wurde. Ein neues Unterrichtsfach eröffnete einen Blick ins Digitale Zeitalter. Im Schuljahr 1980/81 wurde Informatik eingeführt. Schon in den Kinderzeiten des PCs wurden in Nabburg die Schüler in den Technischen Grundlagen der EDV, der Problemlösung mittels EDV, aber auch im Datenschutz unterwiesen. Gearbeitet wurde mit einem Commodore, der zu einem Fünftel vom Elternbeirat finanziert wurde. Den Rest der 10000 DM wurden vom Kultusministerium und dem Landkreis Schwandorf bereitgestellt.

Mäuserennen am SMV-Tag

Einen großen Stellenwert nahm weiterhin der SMV-Tag ein, der der Schule ein soziales Image bescheren konnte. Im Schuljahr 1983/84 fand er bereits zum zehnten Mal statt, mit Stolz verzeichnete man über 30000 DM, die an soziale Projekte zu Gunsten der Dritten Welt schon gespendet wurden. Die Aktivitäten an diesem Tag reichten vom Mäuserennen über Wettschnupfen bis hin zum Trödelmarkt. Im gleichen Schuljahr sollte noch ein großes Jubiläum gefeiert werden.

Die Realschule wurde 25 Jahre. „25 Jahre Realschule Nabburg, das bedeutet ein viertel Jahrhundert Hoffnung—Leistung—Erfolg. Hunderte von Menschen ‚erstürmten‘ Tag für Tag den Nabburger Schulberg […]. Sie kamen mit Hoffnung, ließen sich fördern und fordern, waren auch willens, Erziehung anzunehmen. Die meisten von ihnen erreichten das erstrebte Ziel: die Mittlere Reife.“, schrieb Schulleiter Eckstein in diesem Jahr in die Festschrift. Weiter erläutert er: „Es muss [bei der Erziehung an der Schule] bewusst gemacht werden, dass das Leben im Glauben, in Freiheit und demokratischer Grundordnung lebenswert ist, dass es einen geraden Weg gibt, der hindurchführt zwischen Gewalt und Frustration, zwischen Isolation und Vermassung.“ Damit führte er in der Geschichte der Realschule Nabburg den Schwerpunkt auf die Werteerziehung, die bereits Herrn Scharold mit seinem Kollegium sehr wichtig war, fort.

Dennoch wurden nicht nur die traditionellen Werte berücksichtigt. Stets achtete das Kollegium um Herrn Eckstein darauf, die Schülerinnen und Schüler auf den neuesten Stand zu unterrichten und sie so auf die aktuellen Bedürfnisse im Berufsleben vorzubereiten. Nachdem 1984 der damalige Forschungsminister Riesenhuber dazu aufrief, das Fach INFORMATIK an den Schulen stärker auszubauen, wurde von Seiten der Realschule eine Spendenaktion durchgeführt, die knapp 6000.– DM einbrachte. Auch Computergeräte wurden als Sachspenden von Firmen abgegeben. Nicht einmal 5 Jahre nach der Einführung des Faches wurden bereits 150 Schülerinnen und Schüler am Nachmittag auf freiwilliger Basis unterrichtet. Die Einführung der EDV beschränkte sich nicht nur auf den Informatik-Unterricht. Ab 1983 wurden die Zeugnisse per EDV gedruckt und mit Beginn des Schuljahres 1984/85 erstellen zwei Informatiklehrer den Stundenplan über die Rechneranlage.

Im Jahr 1985 erhielt die Realschule einen Anerkennungspreis des Bayerischen Kultusministerium. Gelobt wurde, dass „die Schule das Bild der heutigen Jugend und der bayerischen Realschule positiv mitgestalte.“ Damit waren neben den am SMV-Tag erwirtschafteten Spenden der Einsatz der Schülerinnen und Schüler bei der Instandsetzung des Spielplatzes „Westernfort“ in Nabburg oder auch eine Ausstellung zum Thema „Kriegsende in unserem Heimatraum“, die die Schüler zum vierzigjährigen Ende des zweiten Weltkriegs erstellt hatten, gemeint.

Nach wie vor waren sportliche Veranstaltungen, wie das alljährliche Skilager oder die Teilnahme an Sportwettkämpfe auf Kreis–, Bezirks– und sogar Landesebene in Fuß–, Hand– und Volleyball sowie Tischtennis oder Schwimmen im Schuljahr geboten.

Auftritt der Schulband im Schuljahr 1981/82

Die kulturelle Vielfalt wurde um eine Theatergruppe bereichert, die neben dem Chor, der Schulband oder den zahlreichen Solisten, die immer wieder zum Konzert einluden, auch in unregelmäßigen Abständen einem Theaterabend anbot. Mit „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry, „Biedermann und die Brandstifter“ von Max Frisch oder auch Shakespears „Der Sommernachtstraum“ wurde hier beispielsweise das Publikum unterhalten.

Besonders wurde in diesen Jahren auch die Kunst und das Kunstverständnis der Schülerinnen und Schüler gefördert. Im Schuljahr 1987/88 wurde im Schmidt-Haus eine Ausstellung mit Schülerarbeiten präsentiert, nach der mit ihrem Reinerlös von 600.– DM die Kinderkrebshilfe unterstützt werden konnte. Hier zeigten die Realschüler, dass „bei uns nicht nur theoretisch fürs Leben gelernt wird, sondern auch die dazu nötigen Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt werden“, wie es die Kunst– und Werkenlehrerin Frau Pfeifer im Jahresbericht 1987/88 schreibt. In diese Jahre fiel auch die stetige Verschönerung des Schulhauses durch verschiedene Malaktionen. Der Aufenthaltsraum wurde einige Male Ort des kreativen Geschehens und bekam ein individuelles Gesicht.

Bildungsfahrt der ganzen Schule an den Chiemsee

Eine besondere Fahrt wurde im Herbst 1987 unternommen. Alle Klassen fuhren gemeinsam mit einem Sonderzug nach Prien am Chiemsee. Die Bildungsreise ans „Bayerische Meer“, die anstelle des Herbstwandertags angesetzt wurde, sorgte für große Begeisterung.

Bereits in den 1970er Jahren wurden an der Realschule Nabburg jährliche Rotkreuz-Kurse (später: Erste-Hilfe-Kurse) für die Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe angeboten. In den 1980er Jahren wurde dem Thema „Sicherheit“ eine größere Bedeutung beigemessen und ein ganzer Tag gewidmet. Die großen Hilfsorganisationen Freiwillige Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz und Wasserwacht demonstrierten bei praktischen Übungen, Präsentationen und Filmen die Bandbreite zur Lebensrettung, ebenso stellten auch Polizei, TÜV, Fernmeldeamt, Barmer Ersatzkasse, Gesundheitsamt, der Weiße Ring, der Behinderten– und Vitalsportverein Weiden und der Landgerichtsvizepräsident i.R. H. Mohr den jeweiligen Beitrag zur Sicherheit dar. „Praxisnah erlebten dann die Schülerinnen und Schüler den ganzen Vormittag über an verschiedenen Vorführungen und Vorträgen und wurden auch aufgefordert, selbst aktiv zu werden“, schrieb die Mittelbayerische Zeitung am 10. Mai 1989.

Angelika Hirmer, Stephanie Schmid, Katrin Held