Notfallseelsorger

Notfallseelsorger an der Schule

Glücklicherweise nicht im Notfalldienst bekam die Gruppe der evangelischen Schülerinnen und Schüler Anfang November einen Besuch der besonderen Art. Dekan Michael Hirmer, der als leitender Notfallseelsorger die Einsätze seines Teams im Landkreis Schwandorf koordiniert, erklärte seine Tätigkeit und Arbeitsweise. 
Die Unterrichtsgruppe beschäftigte sich schon seit ein paar Wochen mit dem Thema „Tod und Sterben“. Immer wieder wurden Fragen laut, die die Religionslehrerin Frau Hirmer nur aus der Konserve beantworten konnte, so dass sie sich dazu entschloss, einen Profi zu Rate zu ziehen. 
Die erste wichtige Information für alle war: Man kann nicht falsch reanimieren! Wer reanimiert, kann Leben retten. Dennoch ist eine Reanimation meist nicht erfolgreich, aber nie falsch. 
Für diesen Fall müssen nicht nur Hinterbliebene sondern auch Rettungskräfte seelsorgerisch betreut werden. Die Psychohygiene ist in der Blaulichtfamilie ganz wichtig. 

Herr Hirmer konnte auf Fragen antworten, wie man eine Todesnachricht überbringt, wie Reaktionen sind, welche ersten Schritte bei den Hinterbliebenen folgen oder auch welche tröstenden Worte man sagen kann. Tod und Trauer sind Teil des Lebens. Man muss Trauer zulassen können. Weinen ist erlaubt, ja sogar gewollt. 
Auch interessant für die Schülerinnen und Schüler war es, einen Blick in den Notfall-Rucksack zu werfen. Dort sind neben Hygieneartikel und einem Gebetbuch auch Zigaretten und ein Teddybär zu finden. 
Aus einer Stunde wurden zwei. Die Fragen und das aufmerksame Zuhören nahmen nicht ab, so dass der Dekan von besonderen Einsätzen, beispielsweise verunfallten Kinder, berichtete, aber auch von Situationen, die wider Erwarten glücklicherweise gut ausgingen, auch die gibt es in der Notfallseelsorge. 

Hirmer Angelika