Theaterbesuch der 9. Klassen

Die Menschen hinter den Widerstandskämpfern gegen das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte eindrucksvoll erlebt:
Neuntklässler besuchen das Theaterstück „Die weiße Rose“


Alexander Schmorell, Christoph Probst, Willi Graf, Prof. Kurt Huber, Alexander und Sophie Scholl …
Wer kennt diese Namen nicht aus dem Geschichts-, Deutsch- oder Religionsunterricht? Das sensible
Schauspiel des Landestheaters Oberpfalz (LTO), das die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen zusammen mit ihren Deutsch- oder Religionslehrerinnen am Freitag vor den Allerheiligenferien in der Stadthalle in Vohenstrauß zu sehen bekamen, hat wohl das Ziel, die Menschen hinter den „zu Symbolfiguren gewordenen und holzschnittartig verklärten Mitgliedern der »Weißen Rose«“ nachzuspüren. Dabei erlebten die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler Menschen mit „Stärken und Schwächen, Ängsten und Hoffnungen, die aber schließlich gemeinsam die Kraft fanden, einem unmenschlichen System entgegenzutreten“. Schon das Bühnenbild stellte den gewaltlosen Widerstand, damals in Form von Flugblättern, in den Mittelpunkt, da die Wände mit unzählig viel Papier und Blättern tapeziert waren. Von Anfang an zeigten sich die Schauspielerinnen und Schauspieler einfühlsam, brachten die Bedenken, Zweifel und Ängste der Widerstandskämpfer genauso gut herüber wie die fast frenetisch anmutende Überzeugung von Hans Scholl, etwas gegen Hitler und sein Regime tun zu müssen und erreichen zu können. Die Diskussionen und einige Streitereien ließen den Zuschauer erkennen, was wohl damals in den jungen Menschen vorgegangen sein musste. Gerade die Tatsache, dass am Schluss des Stücks nicht die Verhandlung sowie die Hinrichtung wie im Film „Sophie Scholl – Die letzten Tage“, den die Jugendlichen im Religionsunterricht zur Vorbereitung sahen, stand, irritierte die Schülerinnen und Schüler anfangs. Im Schlussdialog der Akteure aber stand genau diese menschliche Seite der Widerstandskämpferinnen und -kämpfer erneut im Zentrum und hinterließ bei den Zuschauern einen bleibenden emotionalen und tiefen Eindruck, der durch die geschichtlichen Fakten der beiden Erzähler ergänzt wurde.

Manuela Schwarzhuber
für die Fachschaften katholische und evangelische Religion sowie Ethik