Opernwerkstatt

„Dir hat wohl die türkische Sonne zu lange auf die Birne gebrannt!“ – Mozarts Oper als Mitmachstück



Ein Gefangenenwärter und ein misslungener Fluchtversuch? Ein türkischer Herrscher, der von seinen Sklaven auf einem Scooter würdevoll durch die Schule geschoben und von einem Janitscharenchor umjubelt wird? Mozart in der Turnhalle? Das alles gab es für die 103 Fünftklässler unserer Schule am 13.02.2023 im Rahmen einer Opernwerkstatt live zu erleben. Das Ensemble der „Kinderoper Papageno“ aus Wien gastierte mit Mozarts Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ an der Naabtal-Realschule und verstand es hervorragend, den Schüler*innen auf unterhaltsame Weise einen ersten Einblick in die große Welt der klassischen Oper zu geben. Aufmerksam und gespannt verfolgten die Zuschauer*innen das Geschehen auf der Mitmach-Bühne und lauschten Mozarts Musik sowie den live vorgetragenen Arien der Sänger. Als besonderes Highlight der Veranstaltung durften 25 Kinder die Profis aktiv bei der Aufführung unterstützen. Dafür wurden bereits im Vorfeld im Musikunterricht Rollen verteilt, besprochen und geprobt. In Originalkostümen hatten die Nachwuchsschauspieler unter der Regie der Kinderoper dann ihren großen Auftritt mit dem Ensemble. Engagiert und professionell meisterten sie ihre Aufgaben und beeindruckten die Zuschauer mit ihren Darbietungen. Ausgestattet mit passenden Kostümen und Requisiten fühlte man sich fast in einen türkischen Serail, einen Sultanspalast der Mozartzeit, versetzt. Die Zeit verging wie im Fluge und mit dem Lied für Bassa Selim, das alle 5. Klassen gemeinsam mit den Opernsängern vortrugen, endete eine tolle, erfahrungsreiche Vorstellung. Und auch das Ende der Oper ist heute noch so aktuell wie zu Mozarts Zeit: Der Herrscher Bassa Selim schenkt seinen Gefangenen das Leben und lässt sie frei. So zeigt er, dass Toleranz und Liebe die Verstrickung durch Rache und Hass überwinden können. 

                                                                                                                               Doris Götz

                                                                                                                         Fotos: Walter Finn (9D)